Handtmann Standpunkt zum Interkommunalen Industriegebiet Rißtal (IGI Rißtal)

Interkommunales Industriegebiet Rißtal (IGI Rißtal)

Informationen zum Standpunkt der Handtmann Unternehmensgruppe

Biberach, Arthur-Handtmann-Straße

Biberach, Arthur-Handtmann-Straße

Nördlich von Herrlishöfen bei Biberach plant der Zweckverband IGI Rißtal, dem die Gemeinden Biberach, Warthausen, Schemmerhofen und Maselheim angehören, mit dem Interkommunalen Industriegebiet (IGI) Rißtal einen neuen Industriestandort auszuweisen. Handtmann unterstützt dieses Vorhaben.

Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie steht die Handtmann Unternehmensgruppe zum IGI Rißtal?

Die Handtmann Unternehmensgruppe hat in Biberach 2.500 Beschäftigte. Hierunter sind auch rund 100 Auszubildende, also wichtige zukünftige Fachkräfte für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Aufgrund der Verbundenheit zur Region und zur Sicherung der hier angesiedelten Arbeitsplätze bevorzugt die Handtmann Unternehmensgruppe eine Fläche in der Nähe von Biberach. Die beteiligten Gemeinden haben im Vorfeld mehrere Standorte für ein neues interkommunales Industriegebiet geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass nur der Standort bei Herrlishöfen zur Ausweisung geeignet ist. Hierfür wurden u.a. die Möglichkeit, eine Bahnhaltestelle zu errichten, und die verkehrsgünstige Lage an der B30 angeführt. Da das Gebiet in der Nähe des Hauptstandortes der Unternehmensgruppe liegt, könnte Handtmann die bestehende Infrastruktur mitnutzen.

Warum benötigt das Unternehmen Erweiterungsflächen?

Zu Beginn der Planungen im Jahr 2017 war das IGI Rißtal für eine Produktionsstätte für Mechanische Bearbeitung und Montage vorgesehen. Auch aufgrund des Platzmangels in Biberach hat die Handtmann Unternehmensgruppe mittlerweile entsprechende Fertigungskapazitäten an anderen Standorten geschaffen, zum Beispiel in Annaberg-Buchholz (Sachsen), wo Aufträge im Bereich Elektromobilität bearbeitet werden. Dennoch ist Handtmann weiterhin an einem Standort im IGI Rißtal interessiert. Unternehmen wie Handtmann benötigen grundsätzlich Vorratsflächen in räumlicher Nähe zu bestehenden Standorten, um flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können. Wenn Handtmann weiterhin seinen Hauptstandort Biberach zukunftsfähig halten will, sind Erweiterungsmöglichkeiten unabdingbar.

Was macht die Handtmann Unternehmensgruppe, wenn sie in der Region um Biberach keinen neuen Standort findet?

Bereits seit 2018 werden neue Aufträge an anderen europäischen Standorten bearbeitet, unter anderem weil in Biberach keine Erweiterungsmöglichkeiten gegeben waren. Beispielsweise wird seit Jahresbeginn 2019 eine Halle für Leichtmetallguss in Annaberg-Buchholz (Sachsen) errichtet. Weitere Flächen im Unternehmensbesitz sind sowohl dort als auch im Großraum Košice (Slowakei) vorhanden und bereits als Industriestandorte ausgewiesen.

Die Handtmann Unternehmensgruppe ist der Region Biberach verbunden und benötigt Vorratsflächen in räumlicher Nähe, um flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können. Für eine Ansiedlung in der Umgebung des Stammwerks spricht, dass benötigtes Know-how hier einfacher weiterentwickelt werden kann, weil bereits Experten in Biberach zur Verfügung stehen.

Ist mit der Flächenerweiterung der Aufbau oder die Sicherung von Arbeitsplätzen verbunden?

Der Handtmann Unternehmensgruppe geht es darum, langfristig ihren Hauptstandort Biberach zu sichern und zukunftsfähig zu halten – einschließlich der hier angesiedelten Arbeitsplätze. Dazu sind Vorratsflächen in Biberach notwendig, die flexibel bebaut werden können, wenn zukünftig Bedarf besteht. Dabei handelt es sich um langfristige Betrachtungen. Je nach Bebauung kann eine Anpassung der Personalplanung notwendig werden.

Welche Auswirkungen hätte der neue Unternehmensstandort im IGI Rißtal auf die Verkehrsentwicklung in Herrlishöfen?

Aufgrund des Einzugsgebiets ist davon auszugehen, dass nur rund die Hälfte der möglichen Arbeitskräfte am Standort im IGI Rißtal durch Herrlishöfen fahren würde, weil die andere Hälfte das Industriegebiet aus nördlicher Richtung erreichen könnte. Dabei ist zudem zu berücksichtigen, dass mögliche Schichten gegenläufig zu den bisherigen Verkehrsspitzen beginnen beziehungsweise enden würden. Auch setzt sich Handtmann für die Einrichtung von Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel im IGI Rißtal ein, die den Pendlerverkehr weiter reduzieren würden.

Die An- und Auslieferung würde zu hundert Prozent über die Anschlussstelle an der B30 erfolgen, bis ein Bahnanschluss zur Verfügung stehen würde. Wir gehen davon aus, dass auch der Zwischenwerksverkehr mit dem Stammwerk in der Arthur-Handtmann-Straße weitgehend über die B30 abgewickelt werden würde.

Gibt es an den bisherigen Standorten der Handtmann Unternehmensgruppe in Biberach bereits Bahnhaltestellen, die zur An- und Ablieferung oder für den Personenverkehr genutzt werden?

Der Standort Arthur-Handtmann-Straße ist an die Bahnhaltestelle „Biberach Süd“ angebunden. Diese wird auch von unseren Mitarbeitern genutzt. Eine An- und Ablieferung im Güterverkehr findet dort nicht statt, weil keine Flächen für einen Güterbahnhof oder ein zusätzliches Gleis zur Verfügung stehen.

Würde ein Unternehmensstandort von Handtmann im IGI Rißtal Lärmbelastungen oder Beeinträchtigungen der Luftqualität für die Bevölkerung mit sich bringen?

An einem Unternehmensstandort von Handtmann im IGI Rißtal würde aller Voraussicht nach primär die Produktionsbereiche Mechanische Bearbeitung und Montage angesiedelt. Wie aktuelle Lärmmessungen an den bestehenden Standorten der Handtmann Unternehmensgruppe belegen, werden dort die gesetzlichen Grenzwerte vor den Hallen und auf dem weiteren Werksgelände eingehalten.

Emissionen gibt es in der Mechanischen Bearbeitung und Montage nicht. Auch die Ansiedlung einer Leichtmetallgießerei auf dem Gelände des IGI Rißtal würde aufgrund leistungsfähiger Filteranlagen keine Emissionen mit sich bringen. Eine solche Anlage ist hier jedoch aktuell nicht vorgesehen.

Welche Rolle spielt die Handtmann Unternehmensgruppe bei der Genehmigung des IGI Rißtal?

Das Unternehmen hat 2017 seinen Bedarf für Erweiterungsflächen gegenüber der Stadt Biberach artikuliert und dem Regierungspräsidium Tübingen erläutert. Auf das weitere, gesetzlich geregelte Genehmigungsverfahren, welches auch Umweltgutachten und Maßnahmen der Bürgerbeteiligung vorsieht, hat das Unternehmen keinerlei Einfluss. Die Handtmann Unternehmensgruppe wird das Ergebnis dieses Prozesses akzeptieren – wie auch immer es ausfällt und sich selbstverständlich an alle bestehenden Richtlinien und Vorschriften für Neubauten halten. Handtmann ist ein Familienunternehmen, das Verantwortung trägt für Mitarbeiter, die wirtschaftliche Entwicklung der Region und die Umwelt. Ziel ist es, allen Ansprüchen bestmöglich gerecht zu werden und dabei für den Fortbestand des Unternehmens Sorge zu tragen.